Tempelhof muss flugfrei werden

Veröffentlicht am 09.03.2008 in Berlin

Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz hat sich am 27. Februar das neu formierte Bündnis für ein flugfreies Tempelhof der Öffentlichkeit vorgestellt. Erklärtes Ziel der verschiedenen Mitgliederorganisationen sei es in den kommenden Monaten bis zum Volksentscheid mit vereinten Kräften aufzuklären und zu informieren, um möglichst viele Berlinerinnen und Berliner am Wahltag für ein Nein zum Verkehrsflughafen Tempelhof zu gewinnen, so der SPD-Landes- und Fraktionsvorsitzende Michael Müller.

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Bei der Frage nach der Offenhaltung Tempelhofs handelt es sich nicht um eine parteipolitische Auseinandersetzung, obschon die CDU sie dafür ausnutzen versucht. Vielmehr geht es um die Sache, nämlich eine mit demokratischen Mitteln geführte Kampagne, die für die Schließung des Verkehrsflughafens Tempelhofs eintritt. Jetzt, nachdem das Volksbegehren erfolgreich war, haben wir als Bündnis die Möglichkeit, uns aktiv für die Nein- Stimmen zu engagieren erklärte der Landes- und Fraktionsvorsitzende der Berliner SPD, Michael Müller.

Die stellvertretende Landesvorsitzende der Arbeiterwohlfahrt (AWO), Heidemarie Fischer, die selbst als Vierjährige die Rosinenbomber in Tempelhof erlebt hatte, betonte die Gefahren, welche von einem potentiellen Weiterbetrieb Tempelhofs für die Schaffung neuer Arbeitsplätze ausgehen: „Für uns ist es das oberste Ziel, den Bau von BBI nicht zu gefährden. Es kann nicht sein, dass 40.000 Arbeitsplätze so einfach aufs Spiel gesetzt werden. Viele Menschen haben sich bereits auf BBI eingestellt, haben ihre Hoffnungen darauf gesetzt und sind sogar dorthin umgezogen. Jetzt das Projekt in Frage zu stellen, indem Tempelhof offen bleibt, ist verantwortungslos.“

Manfred Hermann von der „Bürgerinitiative flugfreies Tempelhof“ (BIFT) gab sich siegessicher und bemängelte zugleich die Tempelhofer Sicherheitsstandards: „460.000 Menschen leben in direkter Nähe zu Tempelhof – im Umfeld von BBI sind es dagegen 30.000. Notlandeflächen sucht man in Tempelhof vergeblich. Wir hoffen daher, dass der tödlich Absturz vor sieben Jahren in Neukölln der letzte bleibt. Ja, wir denken gute Chancen zu haben, eine Mehrheit an Nein- Stimmen zu sammeln. Nach über 85 Jahren darf Tempelhof in die verdiente Rente gehen.“

Die Chancen, welche das Flughafenareal für die Nachnutzung bereithält, kamen allseits zur Sprache. Erholungs-, Sport- und Freizeitgebiete können dort entstehen und die einstigen Betonpisten zur „grünen Lunge“ Berlins verwandeln. „Tempelhof ist ein Anachronismus, keine Stadt würde heute einen derartigen Flughafen genehmigen. 350 Hektar umfasst der Flughafen, das ist erheblich größer als der Tiergarten. Endlich könnte der notwendige Freiraum sowohl für Menschen als die in Berlin beheimateten Tiere geschaffen werden. Und das Flughafengebäude bliebe selbstverständlich nicht bloß bestehen, sondern würde sogar leichter und für alle zugänglich", so der Landesgeschäftsführer des Bundes für Umwelt und Naturschutz.

Das „Bündnis für ein flugfreies Tempelhof„ setzt sich aus verschiedenen Organisationen zusammen und verfügt über eine gemeinsame Basis von gut 70.000 Mitgliedern. Neben der rot-roten Koalition zählen sich zu den Unterstützern: die Arbeiterwohlfahrt (AWO), der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), der Verkehrsclub Deutschland (VCD), der Naturschutzbund Deutschland NABU, Bündnis90/Die Grünen und verschiedene Bürgerinitiativen.

Auf der gemeinsamen Website www.tempelhof-flugfrei.de kann man sich rund um das Thema Tempelhof und über aktuelle Veranstaltungen informieren. Auch Angaben zum Spendenkonto sind dort zu finden.

Text: Christian Stegmüller

 

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